Am vergangenen Samstag traf sich eine kleine Gruppe Kampfkunstbegeisterter in Meisenheim, um unter fachmännischer Anleitung von Thomas Lutz, Präsident des Deutschen Shuai Jiao Verbandes, die chinesiche Kampfkunst Shuai Jiao zu trainieren.
Nach einer intensiven Aufwärm- und Dehnungsphase wurden die Teilnehmer anhand erster Basisbewegungen in das Shuai Jiao eingeführt. Auch die ersten einfacheren Wurftechniken ließen nicht lange auf sich warten. So konnten alle Teilnehmer recht schnell ihre Trainingspartner mit Hüftwürfen und Fußfegern zu Boden bringen.
Nach 2 Stunden intensiven Trainings ging ein schweißtreibender und sehr interessanter Lehrgang zu Ende.
Bei Interesse besteht die Möglichkeit, weitere Shuai Jiao Seminare bzw. regelmäßiges Training durch den TV Meisenheim anzubieten. Interessenten melden sich bei dem 1. Vorsitzenden des TV, Martin Schreiner.
Baoding Shuai Jiao ist die Bezeichnung für eine in China übliche Form des Ringens. Als chinesische Kampfkunst zählt Shuai Jiao zum Kung Fu. Beim Shuai Jiao wird eine Jacke aus grob gewebtem, reißfesten Stoff getragen. Ziel ist es, ähnlich wie beim japanischen Judo, den Gegner zu Boden zu werfen. Anders als im Judo werden dabei Opferwürfe vermieden, d.h. Würfe bei denen der Werfende mit zu Boden geht.
Als Vorläufer des Shuai Jiao zählt das Jiao Li, die Kampfkunst der imperialen Armee. Neben Wurftechniken, beinhaltete das Jiao Li auch Schläge, Fußtritte und Hebeltechniken. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich aus dem Jiao Li das Shuai Jiao als Wettkampfsport. Für die Shuai Jiao-Kämpfe wurden Schlag- und Tritttechniken aus dem System genommen, so dass sich Wettkampfstile wie das weit verbreitete Peking-Shuai Jiao entwickelten. Der einzige Shuai Jiao-Stil, der als militärisches System das ganze Technikspektrum (Würfe, Schläge, Fußtritte und Hebeltechniken) beibehielt, ist das Baoding Shuai Jiao.